Das Bürohaus Praterstern 4 stammt aus den frühen 60er Jahren des letzten Jahrhunderts. Es wurde seitdem von der ÖBB als Haus für Übernachtungen, Bildung und Büros genutzt und dafür öfters umgebaut. Unter einem engen Kostenkorsett sollte die Würde des Gebäudes ins heute getragen werden. Zwischenwände und Estriche blieben bestehen, die Fenster und Fassaden wurden erneuert und orientieren sich in Farbe und Tektonik am Nachbargebäude.

Das Haus steht auf einem Sockel aus grauen Faserzementplatten auf einem neu geschaffenen Platz, darüber wurde eine grüne Verkleidung aus Welleternit verwendet, die die Fassade strukturiert und der Oberfläche Tiefe verleiht. Die gewellte Fassade wird mit einer Kurve fugenlos um die Ecke geführt. Die Mulden, Kurven und ungleich gerichteten Flächen reflektieren das Licht je nach Sonnenstand und Wetter unterschiedlich. Durch diese Wechselwirkung wird der Fassade die Eintönigkeit genommen und dem Haus eine immer wieder differente Facette gegeben, die sich über den Tagesverlauf ändert und durch die Höhen und Tiefen der Welle unterschiedlichen Schattenschlag auf die Fassade wirft. Auf dem Dach des Hauses sind die Sozialräume inkl. Terrasse für die Mitarbeiter, mit freiem Blick auf das Riesenrad im nahen Prater.

Zeitraum: 2016-2018
Auftraggeber: ÖBB Infrastruktur AG
Adresse: Praterstern 4, Wien
Planung: gemeinsam mit
schenker salvi weber
architekten
Mitarbeit: Hannah Neumann,
Markus Böck
Signaletik: sensomatic
Publikationen: ARCH 2021-1